Homiyu Tesfaye und Corinna Harrer peilen Gold mit EM-Norm an

Vorschau Deutsche Meisterschaften 10.000 Meter

Von Ewald Walker

In 48 Jahren Leichtathletik-Geschichte hat das Schönbuchstadion in Pliezhausen zahlreiche Länderkämpfe, Landesmeisterschaften und Meetings gesehen, am kommenden Samstag finden mit den Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter erstmals nationale Titelkämpfe statt.

Zehnkampf-Weltrekordler Guido Kratschmer, war schon zu Gast, der ehemalige Marathon-Weltrekordler Patrick Makau aus Kenia, die Olympiasieger Nils Schumann und Dieter Baumann haben Pliezhäuser Leichtathletik-Tradition geschrieben. Am Samstag sind es die 10.000-Meter-Läufer, die um die nationalen Titel und um die Normen für die Europameisterschaften vom 7. bis 12. August in Berlin kämpfen. Über Pliezhausen nach Berlin heißt die Devise, wenn die Frauen (19 Uhr) und Männer (20.30 Uhr) auf die 25-Runden-Distanz gehen. 

Einige EM-Kandidaten fehlen allerdings. Alina Reh (SSV Ulm) fällt verletzungsbedingt aus. Amanal Petros (SV Brackwede) hat die Norm kürzlich in Portugal bereits abgeliefert (28:29,78 min) und sucht am Sonntag beim Läufermeeting in Pliezhausen das Duell mit Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) über 3.000 Meter. Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal) will nach dem Boston-Marathon erst im Juni in Holland die Norm angehen. Zudem findet eine Woche nach der DM der 10.000-Meter-Europacup in London (Großbritannien) statt.

Homiyu Tesfaye kommt wieder nach Pliezhausen und will den DM-Titel mit EM-Norm (Foto:wdr)

Corinna Harrer klare Favoritin

So könnte es bei den Frauen für Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) ein Solo geben. „Ich will definitiv die EM-Norm“ sagt Harrer, die vielfache Deutsche Meisterin. Wenn ihre Vereinskameradin Miriam Dattke Tempo macht, steht dem Vorhaben nichts im Wege. Anna Gehring (ASV Köln) peilt den Titel bei der U23 an. In der Starterliste steht auch die frischgebackene Deutsche Marathon-Meisterin Fabienne Amrhein (MTG Mannheim).

„Jeder möchte nach Berlin“, sagt Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt), angesprochen auf seine Ansprüche über die Langstrecke. „Ich freue mich sehr auf Pliezhausen, da ist immer tolle Stimmung.“ Härteste Konkurrenten dürften die beiden Regensburger Florian Orth und Titelverteidiger Simon Boch sein. „Flo und ich, wir wollen gemeinsam ein gutes Rennen abliefern“, sagt der 24 Jahre alte Überraschungssieger des Vorjahres. Beide haben die Norm im Hinterkopf. Egal ob bei den Frauen oder Männern: Um die EM-Tickets wird es ein spannendes Rennen geben.