Die einen kennen die hammerharte Strecke des LBS Nikolauslaufs und wissen, dass die erste Hälfte nicht zu hart angegangen werden darf. Die anderen sind sie vielleicht kurz vorher einmal abgelaufen, ohne sie in Wettkampfgeschwindigkeit „gefühlt“ zu haben. Wer bei der Rekordteilnehmerzahl von 2700 Finishern wo einzuordnen ist, bleibt ein Geheimnis.
Wir kommen auf diese beiden Lager indes noch zurück. Vorneweg war es wieder einmal das Aushängeschild Boris Rein des Vereins LV Pliezhausen, der ganz vorne das Rennen gestaltete. Hinter dem Sieger Arne Gabius (LAV Stadtwerke Tübingen 1:08,44 Std.) sowie dem zweitplatzierten Marcus Schöfisch (ASV Erfurt) kam Boris Rein letztlich als Dritter ins Ziel (1:11,31 Std.).
Bedenkt man, dass dieser junge Mann zumindest beim Bettelweg die Tempoläufe vom Vortag wohl verflucht haben muss, ist seine Leistung – zumal eine Steigerung um 21 Sekunden – beachtenswert. Das anvisierte Ziel von Athlet und Trainer Thomas Jeggle nach einer harten Trainingswoche zum Schluss noch einmal eine Spitze zu setzen mit dem hügeligen Halbmarathon, hat der Leistungssportler Boris Rein angenommen und mustergültig umgesetzt.
Hannah Arndt mit bärenstarkem Halbmarathon Debüt auf Platz zwei
Zu denjenigen die die Strecke nicht so gut kannten bzw. fürchteten, dass „der Mann mit dem Hammer kommt“, gehören Hannah Arndt und Demian Weminghausen.
Für die junge Frau vom LV Pliezhausen war es der erste Halbmarathon überhaupt. Die Strecke war sie letzte Woche nur einmal abgelaufen. Ihre Leistung ist daher stark. Vorsichtig wurde eine 1:28h von Athletin und Trainer Florian Vek angepeilt. Aber gerade auf der zweiten Hälfte drehte die Langstrecklerin auf, und arbeitete sich Platz um Platz nach vorne, sodass die am Ende überglücklich in einer starken Zeit von 1:25,07 Stunden sich über den zweiten Gesamtrang freuen konnte. Überragende Siegerin wurde Anais Sabrie (Frankreich).
„Es hat sich einfach toll angefühlt, ich bin glücklich über Platzierung und Zeit“, war von der sympathischen Athletin Hannah Arndt im Ziel zu hören.
Die Wettkampfmaschine Deminan Werminghausen läuft wieder. Starker Auftritt von ihm mit Platz fünf
Mit einem Jubelschrei rannte Demian Werminghausen ins Ziel, er landete auf einem starken fünften Rang (1:12,55 Stunden). Einmal mehr zeigte der junge Mann, dass er sehr erfolgreich den Wiedereinstieg in den Leistungssport beim LV Pliezhausen angeht. Erst seit kurzem wieder in einem regelmäßigen Training verblüfft der Mitarbeiter von Intersport Räpple Tübingen viele ob dieser tollen Leistung. Trotz der Tatsache, arbeitsbedingt gewissen zeitlichen Zwängen ausgesetzt zu sein, trainiere er, laut eigenen Angaben, besser als jemals zuvor. Auf den erwähnten „Hammer“ wartete der LVP Athlet zum Glück vergeblich. Selbst am Ende fightete er noch auf der Zielgeraden seinen direkten Kontrahenten Peter Keinath vom SV Ohmenhausen im Schlussspurt nieder. Dem Gewinn dieses Duells gebührte der Jubelschrei im Ziel. Wohl war er aber auch Zeichen einer tief empfundenen Genugtuung, im Laufen wieder voll da zu sein. Die Wettkampfmaschine Demian Werminghausen läuft wieder.
HM Debüt von Helga Koch
Für Helga Koch, sie ist ein Neuzugang der Volksläufergruppe des LV Pliezhausen, war die Strecke sicher auch mehr unbekannt als wohl vertraut. Von den Schmerzen am Bettelweg wird sie sich in der nächsten Woche noch zu erzählen haben. Für Helga Koch war der Nikolauslauf ihr Debut auf der Halbmarathonstrecke (2:05,03 Stunden). Beachtenswert, dass sie sich gleich diese schwere Strecke ausgesucht hat, bedenkt man, dass sie erst seit Februar überhaupt läuft.
Bernd Kurz wiederrum kennt die Strecke sehr gut, ihn kann man als Routinier für die Wellenstrecke bezeichnen. Leider war dieses Jahr wegen einer langen Erkältung im Herbst nicht in der Lage, die sonst so bewährte Grenze von 1:40 Stunden zu unterbieten. Er finishte in 1:46,48 Stunden.
Eberhard Stauch kam noch vor ihm in 1:43,12 Stunden ins Ziel, Thilo Schlobach benötige 1:57,45 Stunden für die Halbmarathonstrecke.
