Platz 8 in Deutschland – Frauenstaffel toppt Vorjahresergebnis

Deutsche Jugend-Meisterschaften U20/U18 inkl. Langstaffeln der Aktiven in Jena

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Die Frauen der Startgemeinschaft Pliezhausen-Balingen sorgten am Wochenende für den Höhepunkt aus Pliezhäuser Sicht bei den in die Deutschen Jugend-Meisterschaften integrierten Meisterschaften der Langstaffeln. In Jena verdienten sich Denise Schumacher, Luisa Schwarzer und Julia Rieger mit einer tollen Leistung einen hervorragenden achten Platz unter den besten Teams Deutschlands. Darüber hinaus pulverisierte die Staffel in 6:39,67 Minuten nicht nur ihren eigenen Vereinsrekord über 3x800 Meter, sondern stellte auch einen neuen Kreisrekord auf.

 

Bewährungsprobe im Vorlauf gemeistert

 

Am Samstagabend kurz nach 20 Uhr wurde es zum ersten Mal ernst für die drei jungen Mittelstrecklerinnen. Vor einer stimmungsvollen Kulisse auf dem Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld, das 2013 noch hart vom Saale-Hochwasser getroffen wurde, ging es im zweiten von drei Vorläufen über 3x800 Meter der Frauen um den Finaleinzug. In einem starken Feld mit den Titelfavoritinnen der LG Stadtwerke München wurden die Athletinnen gleich gefordert. Diese Herausforderung meisterten Denise, Luisa und Jule als Dritte ihres Vorlaufes mit Bravour. Mit der guten Zeit von 6:43,67 Minuten qualifizierten sie sich als Gesamtneunte für den Endlauf der zehn schnellsten Staffeln am Folgetag.

 

Fantastische Leistungssteigerung im Finale

 

Im Endlauf wartete am Sonntag die versammelte deutsche Laufelite auf die drei Staffelläuferinnen in grün. Von den Strapazen des Vorlaufes zeigten sich Denise, Luisa und Jule – auch dank der physiotherapeutischen Betreuung durch Christian Läßig – gut erholt. Alle drei wollten im Finale noch einmal alle Kräfte mobilisieren und ihre Vorlaufzeit unterbieten. Dieses Vorhaben setzten sie denn auch in die Tat um.

 

Startläuferin Denise legte nach mutigem Start ein fulminantes Rennen hin. Sie rannte die zwei Stadionrunden so schnell wie nie zuvor und wechselte aussichtsreich auf Luisa. Für Denise war es „ein tolles Gefühl, im Feld so gut mitzuhalten. Als ich am Ende meine Einzelzeit gesehen habe, konnte ich es fast nicht glauben.“

 

Im mittleren Rennabschnitt begann sich das Feld immer mehr auseinanderzuziehen. Luisa beschreibt diese schwierige Phase: „Ich habe mich während des Laufs nicht so gut gefühlt, habe aber gekämpft, um im Mittelfeld dranzubleiben.“ Mit dieser Einstellung verteidigte sie entschlossen die gute Position und konnte auf der Zielgeraden sogar noch die eine oder andere Kontrahentin abschütteln.

 

Als Schlussläuferin hatte es Jule dann mit so renommierten Läuferinnen wie Annett Horna (Rehlingen), Hanna Klein (Schorndorf) und nicht zuletzt der WM-Teilnehmerin Christina Hering (München) zu tun, die bereits Einzelmedaillen bei Deutschen Meisterschaften gesammelt haben. Einmal mehr bewies Jule ihre Klasse und brachte die Staffel auf dem ausgezeichneten achten Platz ins Ziel. „Da alle Staffeln ihre stärkste Läuferin am Schluss einsetzten, habe ich schon damit gerechnet, die Position nicht ganz halten zu können. Aber eine Zeit unter 6:40 Minuten war Motivation genug, bis zum Schluss alles zu geben“, schildert Rieger, wie sie auf der Schlussrunde um jede Sekunde gekämpft hat.

 

Frauenstaffel untermauert Top Ten-Position auf nationaler Ebene

 

Nach Platz neun im Vorjahr ist dieser Erfolg ein weiterer Beleg dafür, dass die Staffel sich unter den Top Ten in Deutschland etabliert hat. Doch damit nicht genug. Dank einer weiteren Leistungssteigerung unterboten die drei im Finale zum ersten Mal die 6:40 Minuten-Barriere und stellten mit 6:39,67 Minuten einen glänzenden neuen Vereins- und Kreisrekord auf. Die alte, von ihnen selbst gehaltene Bestmarke (6:42,62 Minuten), unterboten sie damit deutlich. Das Fazit von Trainer Florian Vek fällt dementsprechend positiv aus: „Das Niveau des Teilnehmerfeldes war dieses Jahr sehr hoch, weshalb die Mädels schon im Vorlauf nah an ihre Staffel-Bestzeit heranlaufen mussten, um das Finale zu sichern. Dass sie auf den Punkt fit waren, hat sich dann im Endlauf gezeigt, wo sie ihre Gesamtzeit nochmals um vier Sekunden steigern konnten.“ Angesichts dieses starken Auftrittes fügt er an, dass seine Athletinnen absolut stolz sich sein können.

 

Ein Video des Finallaufes ist auf leichtathletik.de zu finden.

 

Männerstaffel verpasst Überraschung trotz couragiertem Auftritt

 

Die Pliezhäuser Männer wollten es den Damen gleichtun und sich ebenfalls für das Finale qualifizieren. Das LV-Trio zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung über die 3x1000 Meter, die mit Platz sieben im ersten von zwei Vorläufen und einer starken Zeit von 7:26,24 Minuten belohnt wurde. Ein möglicher Finaleinzug hing nun von den Zeiten des zweiten Vorlaufes ab. Nach quälend langen Minuten des Wartens auf die offiziellen Ergebnisse stand schließlich fest, dass die LV-Staffel das Finale der zwölf besten Teams als Vorlauf-Vierzehnte denkbar knapp um 28 Hundertstelsekunden verpasst hatte. Auch wenn die Enttäuschung ob des knappen Ausscheidens unmittelbar nach dem Wettkampf nicht zu verbergen war, kehrte am Ende die Gewissheit ein, das Beste aus sich herausgeholt zu haben. Immerhin liefen die drei die schnellste Zeit einer Pliezhäuser Staffel seit 15 Jahren.

 

Mit einer unkonventionellen Aufstellung wollten die Pliezhäuser ihre Außenseiterchance im ersten Vorlauf nutzen, der mit namhaften Teams aus Leverkusen, Wattenscheid und Braunschweig besetzt war. Von der prominenten Konkurrenz unbeeindruckt zeigte Demian Werminghausen als Startläufer ein offensives Rennen und legte damit den Grundstein für ein gutes Mannschaftsergebnis. Von ihm übernahm Boris Rein das Staffelholz und machte anschließend viel Druck auf seiner Teilstrecke. Nach einem starken Rennen übergab Boris in aussichtsreicher Position liegend an Schlussläufer Florian Totzauer, der eigentlich eher auf den längeren Strecken zu Hause ist. Dieser büßte erwartungsgemäß zu Beginn einige Plätze ein, hielt aber über weite Strecken gut den Anschluss, bevor er auf der Zielgeraden die entscheidenden Sekundenbruchteile verlor.

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Erfolgreiches Staffeltrio mit Trainern (v.l.): Julia Rieger, Florian Vek (LVP), Denise Schuhmacher, Tom Jessen (TSG Balingen), Luisa Schwarzer