Jil Unrath schnuppert an DM-Norm - Lena Stoppel am Vereinsrekord

Regio-Mehrkampfmeisterschaften in Ulm, 11./12.05.2024

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Auch ein großes U16-Mädels-Team des LVP wagte sich beim Wettkampf in Ulm an den 4- bzw. 7-Kampf: Insgesamt acht Athletinnen starteten im Donaustadion - teilweise zum ersten 7-Kampf ihrer Karriere. Das beste Ergebnis fuhr dabei Jil Unrath im jüngeren Jahrgang (W14) ein: Mit 3.291 Punkten im 7-Kampf schnupperte sie an der DM-Norm von 3.350 Punkten - und das trotz Windpech im Weitsprung. Gemeinsame Freude und gemeinsames Leid durchlebte das Mädels-Team dabei wie zu erwarten gleich mehrfach.

So erwischte es Lena Stoppel (W15) gleich zu Beginn des 100m-Laufs mit Knieproblemen. Als Vorsichtsmaßnahme entschied man sich deshalb auf die Sprünge (Hoch + Weit) zu verzichten. Kugelstoßen war aber möglich - und wie. Bisher stand stets die 10 vor dem Komma bei Lena, das ist jetzt Geschichte. Sie rehabilitierte sich eindrucksvoll vom 100m-Lauf und ließ die 3kg-Kugel auf 11,42m fliegen. Damit liegt sie nun ganz nah am U16-Vereinsrekord des LVP (11,54m), den sie im Diskuswurf mit ihrer Weite von 33,98m bereits geknackt hat. Andere konnten dagegen bereits über die 100m-Strecke jubeln: Schnellste Athletin in grün war Lene Hahn, die sich auf 13,53s steigerte und sich damit klar für die Landesmeisterschaften über diese Strecke qualifizierte. Gleiches gilt auch für Lena Griesinger (13,66s), Anastasia Fuchs (13,78s) und Lena Michels (13,76s) - alles gelaufen bei Gegenwind. Lilly Echteler schaffte es mit 13,92s erstmals unter 14 Sekunden, ihr großer Jubelmoment kam danach im Hochsprung: Im Laufe des Wettkampfes schaffte sie es von Sprung zu Sprung ihre Flop-Technik zu verbessern und übersprang am Ende 1,36m - bisher war mit dem Schersprung nicht mehr als 1,28m drin. Bereits in anderen Sphären sind im Hochsprung Marcia Metzger und Jil unterwegs, beide meisterten 1,48m und punkteten dadurch ordentlich in dieser Disziplin.

Mehr noch als die Jungs hatten die Mädels im Weitsprung mit wechselndem und teils starkem Gegenwind zu kämpfen, der gepaart mit teils fehlender Anlaufkonstanz für einige lange Gesichter sorgte. Am besten kamen Anastasia mit 4,71m (Norm für Landesmeisterschaften) und Lene mit 4,65m weg. Im Kugelstoßen durften dann neben Lena Stoppel auch Jil mit guten 10,34m und Marcia mit enormer Steigerung auf 7,61m jubeln. Aber auch die anderen ließen hier mit ordentlichen Weiten keine Punkte liegen.

Fünf der acht Mädels nahmen den 7-Kampf und damit den zweiten Tag in Angriff, der mit dem Speerwurf begann. Hierauf hatte Trainer Philipp Schneider in den letzten Wochen einen besonderen Schwerpunkt im Training gelegt, wohlwissend, wie knifflig und technisch anspruchsvoll diese Disziplin gerade für seine weiblichen Schützlinge ist. Deutlich zu sehen war hier der technische Fortschritt - die 500g-Geräte flogen allesamt besser als noch vor ein paar Wochen im Training. Mit Normerfüllungen für die Landesmeisterschaften belohnten sich Jil (26,55m), Anastasia (24,80m) und Lene (26,89m). Aber auch die anderen warfen alle über 22m, womit sie sehr zufrieden sein konnten. Nach dem Speer musste Lene dann aus dem 7-Kampf aussteigen, sie plagte sich von Beginn an mit Rückenproblemen und wollte nichts riskieren. Gleiches galt für Marcia nach dem Hürdensprint - sie kämpfte sich zwar nach einem Schlag aufs Knie ins Ziel, verzichtete aber dann sicherheitshalber auf die abschließenden 800m. Auch Anastasia konnte kein optimales Hürdenrennen zeigen, hielt sich aber mit 15,72s bei Gegenwind in der 7-Kampfwertung. Besser lief es für Jil, sie kam diesmal ordentlich zur ersten Hürde und marschierte in der Folge flott im 3er-Rhytmus über die acht Hürden. Der Lohn war nach 13,59s die Norm für die Landesmeisterschaften und viele Punkte auf ihrem 7-Kampf-Konto. Noch etwas schneller war Lena Griesinger, die nach 13,54s über die Ziellinie lief und ihre Bestzeit damit leicht steigern konnte. Sie war schon seit letzter Woche für die Landesmeisterschaften qualifiziert und fragt sich wohl selbst immer noch wann genau ihre einstige Angstdisziplin zu ihrer Stärke wurde.

Somit standen zum finalen 800er noch drei Damen in grün an der Startlinie: Auf der einen Seite Lena Griesinger im älteren Jahrgang, die beim Läufermeeting vor einer Woche auf dieser Strecke gezeigt hatte, dass sie die guten Trainingsleitungen jetzt auch im Wettkampf umsetzen kann und auf der anderen Seite Jil und Anastasia im jüngeren Jahrgang, die im Training zwar schon gezeigt hatten, dass sie sich über 800m eigentlich nicht verstecken müssen, aber im Wettkampf bisher noch nicht den entscheidenden, mutigen Schritt machen konnten. Jetzt war es aber soweit: Die beiden trauten sich diesmal die zwei Stadionrunden flotter anzugehen und konnten das Tempo besser halten. Dafür wurden sie mit neuen, deutlichen Bestzeiten (Jil 2:52min, Anastasia 3:00min) belohnt und wissen jetzt, dass ein mutiger Beginn belohnt wird. Auch Trainer Schneider freute sich über diesen Knoten, der für die beiden aufging, besonders: "Endlich haben die beiden begonnen, ihr Potential abzurufen." Noch einen Schritt weiter ist bereits Lena: Optimal eingeteilt lief sie ihr Rennen nach 2:44,90min durchs Ziel und darf - wie auch die anderen beiden - sehr zufrieden mit ihrem ersten 7-Kampf sein. Am Ende konnte sie insgesamt 3.134 Punkte sammeln. Auch Anastasia schaffte es trotz des nicht optimalen Hüdenlaufs mit 3.012 Punkten über die 3.000-Punkte-Marke. "Zwar konnten nicht alle den 7-Kampf zu Ende bringen, wir können aber trotzdem optimistisch auf die Württembergischen Mehrkampfmeisterschaften bei uns zu Hause Ende Juni blicken. Die Mädels haben hier sehr viel Erfahrung gesammelt und sich super gegenseitig unterstützt. Mit diesem Team können wir einiges bewegen." so das Fazit des Trainers.

Alle Ergebnisse bei: ladv.de

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