Siebenkampf-Mädels haken DM-Qualifikation mit Kreisrekord ab

Regionalmehrkampf-Meisterschaften der Jugendlichen in Ulm

Erstellt von ps | |   Wettkampf 2012

Zwei Ziele hatten sich Trainer und Athletinnen für diesen frühen Mehrkampf vorgenommen: Erfahrung sammeln – war es doch für alle bis auf Routinier Isabel Mayer der erste Siebenkampf der Karriere – und wenn möglich gleich die Norm für die Deutschen Meisterschaften (12.000 Punkte) knacken.

 

Erfahrung wurde allerhand gesammelt im Ulmer Donaustadion, denn sowohl was das extrem launige Aprilwetter anging – hier mussten die Pliezhäuser A-Jugendlichen von Regen über Hagel, Windböen und Sonnenschein wirklich alles in schnellem Wechsel über sich ergehen lassen – als auch der Wettkampfverlauf selbst boten die gesamte Palette an Aufs und Abs die den Mehrkampf ausmachen.

 

Gemischte Gefühle am Ende des ersten Wettkampftages

 

Doch der Reihe nach. Gleich zu Beginn des Wettkampfes zogen im wahrsten Sinne des Wortes dunkle Wolken auf für das fünf köpfige Team der Grünen: Friederike Dinkel stürzte bei drei Metern Gegenwind böse über die vorletzte Hürde und zog sich diverse offene Wunden zu. Trotzdem kämpfte sie sich ins Ziel und konnte den Wettkampf fortsetzen. Natürlich büßte das Team dadurch gleich einige Punkte ein, aber Friederikes Mitstreiterinnen kamen allesamt ordentlich durch den Hürdenwald – allen voran Isabel Mayer, die Baden-Württembergische Hallenmeisterin über die Hürden, die in 14,89 Sekunden einen ordentlichen Einstand hatte. Im Hochsprung lieferten dann allesamt akzeptable Leistungen ab, wobei neben Trainer Philipp Schneider auch den Athletinnen klar sein dürfte, dass hier noch Luft nach oben ist. Beste Springerin mit 1,64 Meter war Isabel. Ein ähnliches Bild zeigte sich im Kugelstoßen, erfreulich hier, dass die gestürzte Friederike mit 9,46 Meter die beste Weite markierte.

Zum Abschluss des ersten Tages stande der 200 Meter-Lauf an, bei dem sich diesmal Sandra Füseler mit 26,81 Sekunden an die Spitze setzte. Ihre Kolleginnen kamen allesamt dicht dahinter ins Ziel, sodass die Truppe mit insgesamt gemischten Gefühlen den ersten Tag beendete: Die Qualifikation noch machbar, aber noch keinesfalls sicher.

 

Anspannung löst sich in Freude auf

 

Auch der Weitsprung – die erste Disziplin des zweiten Tages – brachte hier keine Klarheit. Zwar konnten alle vier Athletinnen die fünf Meter knacken, jedoch waren aufgrund der schwierigen Windverhältnisse keine Bestleistungen möglich. Beste Springerin war Isabel mit 5,50 Meter (ohne einen Versuch vom Brett!). Zur großen Freude des Trainers zeigte sich aber vor allem Sandra stark verbessert, die mit 5,22 Meter allmählich wieder in den Bereich ihrer Möglichkeiten vordringt. Die Erlösung kam dann im Speerwurf. Es war förmlich zu spüren, wie sich nach dem zweiten Durchgang die Anspannung langsam in Freude auflöste, denn alle vier stellten neue Bestleistungen auf. Für alle außer Isabel war dies der erste Speerwettkampf seit langen Jahren oder überhaupt, es war also völlig unklar, was die Mädels drauf hatten. Doch mit Weiten von 34,52 Meter (Isabel), 29,07 Meter (Sandra) und 28,50 Meter (Sofie Bonnaire) konnte jeder Zweifel am erreichen der Norm zerstreut werden.

 

Speerwurf bringt die Entscheidung, der LV Pliezhausen dominiert den 800 Meter-Lauf

 

Beim abschließenden 800 Meter-Lauf im strömenden Regen schlug dann Sofies große Stunde. Das Feld trödelte zu Beginn, bis es der gerade 17-jährigen zu bunt wurde und sie nach 150 Meter das Tempo anzog und sich mutig an die Spitze setzte. „Genau die richtige Entscheidung“ kommentierte Trainer Schneider später, denn so verlor der grüne Zug mit Friederike und Isabel direkt hinter Sofie nicht zu viel Zeit auf der ersten Runde. Im Stile ihres Bruders Philip bestimmte Sofie nun die Pace und sorgte so für gute Zeiten in ihrem Team: Nahezu zeitgleich kamen Friederike und Sofie nach 2:37 Minuten ins Ziel, kurz dahinter Isabel mit 2:41 Minuten. Auch Sandra konnte nach tollem Endspurt mit 2:46 Minuten zufrieden sein.

 

Ziel erreicht: die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften

 

Mit 12.233 Punkten ist die Qualifikation für die DM Ende August in Hannover unter Dach und Fach, sodass man den Rest der Saison nun ganz ohne Druck angehen kann. Nebenbei verbesserten die Mädels auch noch den Kreisrekord in der Siebenkampf-Mannschaft der A-Jugend um fast 3.000 Punkte. Am Ende standen folgende Punktzahlen:

 

Isabel Mayer: 4.658 Punkte (ebenso DM-Einzelqualifikation)

Sofie Bonnaire: 3.859 Punkte

Sandra Füseler: 3.716 Punkte

Friederike Dinkel: 3.679 Punkte

 

Berit Merten, die noch mit einer hartnäckigen Sprunggelenksverletzung zu kämpfen hat, testete im Rahmen des Mehrkampfes auch zwei Disziplinen: Im Hochsprung übersprang sie 1,44 Meter und mit der Kugel kam sie auf 8,66 Meter – beides durchaus ordentliche Ergebnisse. Wir hoffen Berit auch bald wieder in allen anderen Disziplinen am Start sehen zu können!

 

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